Praxis Check! Das wollen potentielle Auftraggeber von einem Yogalehrer wirklich? Auf Mitgliedschaften in Berufsverbänden, Yoga Alliance Abschlüsse – darauf legen sie in der Praxis keinen Wert!
In 2019 machte ich mit meinen StudentInnen einen Realitäts-Check. Wir machten eine kleine Marktforschung! Die gestellte Frage war:
Worauf legen potentielle Arbeitgeber und Auftraggeber wirklich Wert bei einem zukünftigen Yogalehrer, was sind die Anforderungen?
Der Hintergrund der Fragestellung war ob all das Getue um all die gehypten Anerkennungen, Abschlüsse oder Mitgliedschaften in dem oder dem Yoga-Verband wirklich von Belang und Bedeutung in der realen Welt sind. Und man höre und staune: sie sind es mitnichten!
Umfrage und Studie mit meinen FOUNDATIONS of YOGA Yoga-Ausbildungsteilnehmern in 2019.
In 2019 waren rund 60 StudentInnen bei FOUNDATIONS of YOGA in Modul 1, Modul 2 oder der TCM & YIN Yoga Weiterbildung. Ja, zu dem Zeitpunkt war noch alles easy, die Kurse füllten sich von selbst, waren voll und fast alle ausgebucht.🙏
Alle Gruppen in München und Regensburg bekamen die gleiche Aufgabe. Ziel war Licht in den undurchsichtigen und dunklen Dschungel der Annahmen, Vorstellungen, nicht wissen aber gehört Informationen bringen, Fakten sammeln und diese mit den wie sich zeigte falschen Vorstellungen abgleichen und auf eine klare, transparente Ebene bringen.
Natürlich machten diese Hausaufgabe nicht alle TeilnehmerInnen ;). Die meisten beteiligten sich jedoch. Die konkrete Aufgabe war jeweils 10 nationale, 10 internationale und 10 globale/weltweite potentielle Auftraggeber und Chefs von Yogalehrern zu kontaktieren und zu fragen, was denn genau die Einstellungsvoraussetzungen sind.
Legen sie wirklich Wert auf einen Yoga Alliance Abschluss oder/und eine Yoga Alliance Mitgliedschaft? Wollen sie einen bestimmten Yoga Stil? Wissen sie überhaupt was die Yoga Alliance ist? Legen sie Wert auf andere Mitgliedschaften? Wie lange wollen sie, dass die absolvierte Yoga-Ausbildung gedauert hat? Wollen sie ein Zertifikat sehen? Legen sie Wert auf Unterrichtserfahrung?
Mega spannend!
Meinen TeilnehmerInnen sank die Kinnlade weit, sehr weit, hinunter. Und die Augen wurden vor Ungläubigkeit groß. Es war auch Enttäuschung dabei. Wobei: Enttäuschung bedeutet schließlich nichts anderes als das Ende einer Täuschung und Illusion, von etwas, das man sich eingeredet hat, hat einreden lassen … weil mann es nicht besser wusste.
Sicher war auch Ärger und Wut dabei. Wie verständlich! Sie investierten alle in eine Yoga Ausbildung und wollten dafür natürlich auch eine Anerkennung. Die bekommen sie! Manche waren vielleicht auch ärgerlich, weil sie vorher einfach nicht recherchiert haben sondern das glaubten, was andere im Internet so sagen.
Das allerwichtigste Kriterium für einen potentiellen Arbeitgeber eines Yogalehrers ist: Authentizität!
Nur rund 10% -15% der angefragten potentiellen Auftraggeber eines Yogalehrers (Studio, Ressort, Hotel, VHS, Fitness) wollten einen Yoga Alliance Abschluss.
80-90% war die Person, der Mensch hinter dem Lehrer wichtig. Lebt er/sie Yoga? Hat er/sie eine eigene Praxis? Ein Verständnis von Yoga? Persönliche Erfahrung?Kann er/sie auf Kunden eingehen? Ist er/sie freundlich? Passt es menschlich? Ist er/sie authentisch?
5% wollten sportlich fitte Lehrer.
10-15% möchten eine Krankenkassenzulassung.
10-15% ist egal, ob es überhaupt ein Abschluss, ein Zertifikat oder eine Ausbildung gibt.
80% – 90% verlangen eine längere Ausbildung, mindestens 1 Jahr, mit mindestens 200 Stunden (ohne Yoga Alliance etc).
5% verlangen eine 500 Stunden Ausbildung. Gerne dann auch im eigenen Studio.
Yogastil und Alter waren meistens kein Kriterium. Ab und an wurde Hatha Yoga, Vinyasa Yoga, Kundalini Yoga, Yin Yoga, Ashtanga Yoga, Iyengar Yoga (bei Iyengar Studios) genannt.
Hier ein paar Zitate aus den Marktforschungs-Ergebnissen, die ich hier gerne teilen möchte:
Es hängt oft stark von der Sympathie ab – deutlich wichtiger als Erfahrung.Bei namhaften Studios in denen auch Ausbildungen angeboten werden, werden eher keine bis selten auswärtigeLehrer eingestellt. Und oft keine Festanstellung sondern auf selbstständiger Basis > kein sicheres Einkommen, auchdie Versichrung in dem Fall selbst übernehmen. Auffällig auch, dass kaum jemand auf das Thema Bezahlungtiefer eingeht.Ein generelles Zertifikat für eine absolvierte Yogaausbildung (Stundenanzahl ist nicht relevant) – Lehrer müssen in der Lage sein, Hintergrundwissen zu vermitteln, nicht bloßes „Nachturnen“ – Persönliche Kompetenzen, wie z. B. auf besondere Bedürfnisse der Schüler einzugehen – Persönliches Kennenlerngespräch, um herauszufinden, ob es passtEs wird keinerlei Zertifikat einer Yogaausbildung abgefragt, da jeglicher Einschätzung über persönliches Kennenlernen sowie Probestunden erfolgt – Strikte Richtlinien existieren nicht bei ihnen nicht, bisher haben sie keinen der eingestellten Lehrer um ein Zertifikat gebeten – Existenziell ist vor allem die persönliche Kompetenz wie z. B. Spiritualität, sicherer Umgang im Unterricht, Einsatz der Stimme, mit Herz auf die Schüler eingehen sowie bereits gemachte Erfahrungen als Lehrer und in der eigenen Praxis
Eine der aktuellen Gruppen in München bekam heute die gleiche Aufgabe. Let’s do a Marktforschung. 👋
Faszit
Wähle eine fundierte Yoga-Ausbildung. Mache sie mit ganzem Herzen. Lasse Deine persönlichen Erfahrungen zu Deinem Yoga werden. Die Yoga-Ausbildung sollte mindestens 200 Stunden über mindestens 1 Jahr beinhalten, wenn Du damit einmal arbeiten und Geld verdienen möchtest. Wenn nicht: ist die Dauer immer noch wichtig um Überforderung auszuschließen und gesundes Wachstum zu gewährleisten, aber für eine spätere berufliche Tätigkeit unwichtig.
Und hier findest Du unsere Angebote für Dich bei FOUNDATIONS of YOGA:
